Bürgerbefragung zu Einkaufsmöglichkeiten
In Bad Klosterlausnitz wird immer wieder der mangelhafte Einzelhandel bemängelt. Konkret geht es vor allem älteren Bürgerinnen und Bürgern um eine Einkaufsmöglichkeit für die Dinge des täglichen Bedarfs. Um den Bedarf genauer bewerten zu können, hat die Freie Wählergruppe Bad Klosterlausnitz im November 2023 rund 1.450 Haushalte zu ihrer Meinung über die Versorgung mit Lebensmitteln und Waren des täglichen Bedarfs befragt. Insgesamt gingen 279 Fragebögen zurück – eine Rücklaufquote von 19,2 Prozent. Die Befragung diente als Stimmungsbild und knüpfte an frühere Untersuchungen im Rahmen des ISEK 2015 sowie des Zentrenkonzepts 2020 an.
Zentrale Ergebnisse:
Eine deutliche Mehrheit der Teilnehmenden sieht einen Bedarf für zusätzliche Einkaufsmöglichkeiten im Ort. Besonders ältere und weniger mobile Bürgerinnen und Bürger äußerten hier einen Wunsch.
Bevorzugt wurde ein Treffpunkt-orientierter „Dorfladen“ mit Grundversorgung, ergänzt um Angebote wie Post, Lotto oder Café.
Skepsis besteht gegenüber alternativen Modellen wie Automatenshops oder einem Dorfladen nach Genossenschaftsprinzip.
Als bevorzugter Standort wurde mehrheitlich der Bereich „Markt“ genannt.
Jedoch war nur ein sehr geringer Anteil der Befragten bereit, ggf. mehr zu zahlen als in den benachbarten Einrichtungen wie Globus, Rewe, Lidl oder Diska.
Einordnung:
Die Umfrage zeigt zwar ein klares Interesse, allerdings ist die Beteiligung insgesamt gering geblieben. Studien und das Zentrenkonzept 2020 verweisen zudem auf die bestehenden Einkaufsmöglichkeiten in Hermsdorf und Weißenborn sowie auf die wirtschaftlichen Herausforderungen für ein eigenes Geschäft im Ort.
Mögliche Alternativen:
Anstelle eines klassischen Dorfladens könnten andere Konzepte zur Verbesserung der Nahversorgung beitragen – zum Beispiel mobile Märkte mit Treffpunktcharakter, Lieferdienste in Kooperation mit Händlern, Fahrdienste zu Nachbarorten oder Einkaufspatenschaften.
Weitere Maßnahmen der FWG:
Die Freie Wählergruppe stellte die Ergebnisse im Gemeinderat vor und informierte nochmals in diversen Veranstaltungen u.a. im Seniorenclub. Die Resonanz war jedoch so gering und die Vorbehalte ggü. den vorgetragenen Fakten und Ideen seitens der Anwesenden so hoch, dass ein tatsächlich realistischer Bedarf nicht fundiert nachweisbar war. Lediglich eine Seniorin konnte man über das Angebot des ASB erfolgreich vermitteln - Sie nutzt nun den Fahrdienst in das Brückencenter in Hermsdorf.
Das Stimmungsbild einer mangelhaften Grundversorgung in Bad Klosterlausnitz ist, unter Berücksichtigung der Rückläufe aus den Informationsveranstaltungen somit nicht nachweisbar.